Der TV Erfelden trauert um das frühere Vorstandsmitglied Erich Skricka.
Dieser starb am 8. Dezember im Alter von 82 Jahren. Er hinterlässt seine Frau Elke und einen Sohn.
Bereits mit 27 Jahren sei er Mitglied des Vereinsvorstands geworden „und war seitdem in vielen Belangen der Initiator und die treibende Kraft“, betont TV-Schriftführer Rolf Konrad. „Seine korrekte, besonnene und vorausschauende
Art wurde im Verein geschätzt“, so Konrad. Zwanzig Jahre gehörte er dem Vorstand an, davon 18 Jahre als Rechner. Zuletzt habe Skricka noch Treffen der Alte-Herren-Handballer organisiert. Für jüngere Vorstandsmitglieder sei er „das Gedächtnis des Vereins“ gewesen und „ein Ratgeber, dessen durchdachte Vorschläge man gerne annahm“.
Für den TV habe er praktisch im Alleingang zum 100-jährigen Bestehen 1999 ein 600 Seiten umfassendes Festbuch verfasst, das von den Anfängen des Vereins bis zum Jahr 1999 reicht. Dazu habe er viele alte Dokumente und Fotografien zusammengetragen und ein detailreiches und äußerst interessantes Werk der Vereinsgeschichte erstellt.
Dafür erhielt er vom Verein die Goldene Ehrennadel mit Kranz und wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Weitere Ehrungen kamen vom Sportkreis, dem Hessischen Handballverband und dem Landessportbund. Die damalige Gemeinde
Riedstadt würdigte ihn 1999 mit dem Ehrenbrief.
Erich Skricka habe lieber aus dem Hintergrund gewirkt. „Er hatte aber auch den Schalk im Nacken, und er wird so in Erinnerung bleiben, wie er sich in seinen E-Mails verabschiedete: ‚de Erisch‘“, erläutert Konrad. Für 60 Jahre Treue
zum Verein wurde Skricka 2017 geehrt. Dem TV Erfelden trat er bereits mit 15 bei. Geboren wurde Erich Skricka am 18. März 1942 in Koslau im Kreis Bärn im Sudetenland.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam er 1946 nach Erfelden, wo er 1949 eingeschult wurde. Ab 1957 absolvierte er eine Lehre als Stahlbauschlosser bei der Firma Krupp in Goddelau. Seit 1979 war er für die Traktorenimporteure Same-Lamborghini und Landini tätig. 1972 war er Mitgründer der CDU Erfelden und acht Jahre Geschäftsführer.
Für sein 2012 erschienenes Buch „Neue Heimat Erfelden“ mit 295 Seiten recherchierte er die Daten der nach Flucht und Vertreibung in Erfelden Angekommenen. Dem Förderverein für Jüdische Geschichte und Kultur schenkte er
2016 hundert Bücher zum Judentum.